Bekenntnisbewegung
"Kein anderes Evangelium"
Lübbecke

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Geschichte (5)

Die biblischen Texte über Jesu Geburt, seinen Sühnetod, seine Auferstehung und seine Auferstehung enthalten nur Mythen, also ausgedachte religiöse Erzählungen.
Aber - ich zitiere weiter die Bultmannsche Theologie - aus ihnen spricht immerhin, auch wenn dahinter keine geschichtlichen Realitäten stehen, ein Vertrauen zu Gott durch jene, die diese Geschichten erzählt haben.

Und wenn das Vertrauen dieser Erzähler beim Hörer wiederum ein Verrauen zu Gott erweckt, dann ist es genug. Dann ist das "Wort" das "Ereignis", so wörtlich bei Bultmann. Dann ist das Wort schon Erlösung, und dann lebt Jesus fort in seinem Worte. Und das ist dann Ostern.

Aber, meine lieben Brüder und Schwestern, diese ganze Theorie - ich möchte es offen aussprechen - ist närrisch durch und durch. Die Bibel sagt: "In ihrer Weisheit sind sie zu Narren geworden" (Römer 1,22). Darum lasst mich jetzt das Gleichnis aus dem alten Griechenland, das ich eben erzählte, fortführen. Was würden wir von einem "Siegesboten" halten, der nach einer verlorenen Schlacht den Frauen, Greisen und Kindern seiner Heimatstadt eine Falschmeldung überbrächte: "Seid fröhlich! Lebt in der Gewissheit des Sieges! Aber hinterfragt nicht den Inhalt meiner Rede. Was da draußen wirklich geschehen ist, braucht ihr nicht zu wissen. Es ist auch ganz nebensächlich. Hauptsache, ihr werdet durch ,eine Worte ermutigt. Das ist "Ereignis" genug. Tut in allem so, als ob der Feind geschlagen sei!" Nun öffnen die Daheimgebliebenen, da sie ja im "Existential-Verständnis" der Freiheit leben, ihre Stadttore. Und da bricht das Unheil herein. Am Abend kommt der Feind über sie und zerstört alles mit der gleichen Brutalität, als wenn diese Stadt die angebliche Siegesbotschaft nicht empfangen hätte. - In dieser Welt zählen keine Einbildungen und Falschmeldungen. In unserer Welt ist eine "existentiale Interpretation" nur Täuschung. Man sehe sich nur einmal das Drama "Die Fliegen" von Jean Paul Sartre an, dann weiß man, wie verheerend sich die Existential-Philosophie und -dichtung auf unser ganzes Lebensverständnis auswirkt. Dann weiß man auch, daß die Übernahme solcher abstrusen Philosophie in die "Theologie" uns den Boden der Realität unter den Füßen wegzieht. Denn "hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so wären wir die elendesten unter allen Menschen" (1. Kor 15,19), sagt schon der Apostel Paulus. Durch Einbildung und Falschmeldung wird ein Mensch weder glücklich noch selig.